Mein Senf zum MQB – Musée du quai Branly

Das neue Museum in Paris, auf das alle so lange gewartet haben, ist eröffnet: Staatspräsident Chirac hat nun endlich auch sein eigenes. Wahrscheinlich wollte er nicht mehr nur in die Häuser von seinen Vorgängern Giscard d’Estaing, Pompidou oder Mitterrand gehen.
Warum heisst das Museum eigentlich nicht nach Chirac? Lange Zeit sollte die Institution, die Sammlungen des Musée de l’Homme und des Musée National des Arts Afrique et d’Océanie neu präsentiert, als Museum der ‚arts premiers‘ deklariert werden. Da aber während des über 10jährigen Entstehungsprozess bis heute nicht genau geklärt werden konnte, was mit dem Begriff arts premiers nun eigentlich gemeint ist, mußte am Ende mal wieder der Standort herhalten. Für ein Musée Chirac ist es wohl doch noch zu früh. Es gibt inzwischen sogar Gerüchte, dass die Institution nach dem großen französischen Ethnologen Claude Lévi-Strauss benannt werden soll. Das wäre nur logisch: zwar ist das Ganze eine Herzensangelegenheit von Jacques Chirac gewesen, aber Lévi-Strauss hat es erst möglich gemacht. Als Ehrenvorsitzender der für das Museumsprojekt eingesetzte Kommission hatte er das bis zuletzt umstrittene Konzept von Anfang an unterstützt. Und wenn erst ein Lévi-Strauss dafür ist, dann ist das Geld vom Präsidenten eine Lappalie. Viel gäbe es noch zu sagen, ohne dass ich schon einen Fuß hineingesetzt hätte. Doch mehr dazu nach dem nächsten Paris-Besuch!

Alle haben darüber berichtet, deswegen nur einige special links:
Spiegel online
Deutsche Welle mit Kommentaren von der Museumsbloggerin
Blog „Kulturelle Welten“ mit weiteren Hinweisen

Kategorie: Ethnologie, Frankreich, Paris, Quai Branly

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