Sitzmöbel XXXXIII
Ach, was für ein schönes Sitzmöbel – zu sehen im Historischem Museum Hanau im Schloss Philippsruhe. Ganz der Klassiker, quasi im Ashmolean Style.
Wenn man näher hinschaut, dann wir die Begeisterung einen Tick gedämpft…
Ach, was für ein schönes Sitzmöbel – zu sehen im Historischem Museum Hanau im Schloss Philippsruhe. Ganz der Klassiker, quasi im Ashmolean Style.
Wenn man näher hinschaut, dann wir die Begeisterung einen Tick gedämpft…
Auf welchem Stuhl darf man wohl hier im Hällisch-Fränkischen Museum in Schwäbisch Hall Paltz nehmen?
Das Museum of Liverpool!
Das Museum hat den Council of Europe Museum Prize bekommen. „Museum is the cream* of Europe“, heisst es so schön auf der Museumswebsite, und Direktor David Fleming offenbart, dass es das Ziel war, nichts weniger als das beste Stadtmuseum der Welt zu machen.
Auf alle Fälle ein Grund mehr, es für nächstes Jahr auf die Liste der zu besuchenden Museen zu setzen – hier auf dem Museumsblog war ich schon voll des Lobes.
*was mich daran erinnert, dass es dort im Museumsshop den besten fudge mit clotted cream gab, den ich je gegessen habe…
Wer jetzt schon eine Museumsreise für 2013 plant und England im Blickfeld hat, der sollte auf keinen Fall das Museum of Liverpool in der gleichnamigen Stadt verpassen.
Bei einem Besuch in Liverpool ist der Besuch des Hafens, genauer die Albert Docks obligatorisch. Und da sticht es gleich ins Auge: ein wie dahingeworfen wirkendes Gebäude, das sich gut an die Umgebung anpasst, mit einem interessantem bunten Funkeln in der großen Glasfront.
Im Foyer fühlt man sich gut empfangen: man kann erst einmal auf der Bank etwas rumsitzen, den schneckenförmigen Aufgang, der natürlich an das Guggenheim Museum erinnert, anschauen, sich von der bunten Videoinstallation berieseln lassen oder erst einmal ins Cafe gehen. Für die vielen verschiedenen Eindrücke ist man dann gut gestärkt!
Das Museum of Liverpool ist ein buntes, differenziertes und vielschichtiges Stadtmuseum. Die Besonderheiten der Stadt werden thematisch in einzelnen Ausstellungen aufbereitet; wer eine Struktur oder einen Überblick braucht, bekommt einen kompakten Zeitstrahl im ersten Stock. Auch wer von Liverpool keine Ahnung hat bzw. Liverpool eigentlich nur mit den Beatles verbindet, wird hier seine Freude haben: es gibt so viel zu entdecken und zu erfahren.
Die thematischen Ausstellungen funktioniert jede für sich allein. The great Port gleich am Eingang dient als guter Einstieg, da ausgehend vom Hafen die Stadtgeschichte kompakt erzählt wird. Natürlich spielt hier auch die Eisenbahn eine besondere Rolle…
Doch nicht nur an die glorreichen frühenere Zeiten wird hier angspielt: die Gegenwart ist immer präsent – mit Objekten, im Film, in den Medienstationen. Diese sind all überall präsent: überall flimmert und dröhnt es. Die Medien haben sehr unterschiedliche Funktionen: sie sind Show wie der Film über die beiden Fußballmannschaften Liverpools, bieten Unterhaltung oder dienen als Objektlegenden. Auch viele Spiele, die man auch noch als erwachsene Besucherin gerne spielt, sind mit dabei. Jede Station für sich genommen, ist bereichernd – in der Menge aber dann doch etwas zuviel und zu laut.
Trotz dieser Medienpräsenz kamen die Objekte nicht zu kurz: sie sind keine „Alibi-Objekte“, sondern stehen für eigene Geschichten. Es sind oftmals Objekte, die sich ohne Legende nicht erschließen – aber dann umso mehr. So kommt jeder auf seine Kosten: schauen, lesen, hören.
Was auch noch auffällt, ist die Normalität, wie hier alles barrierefrei eingerichtet zu sein scheint – die Aufzüge funktionieren, alles ist gut ausgeschildert, die Filme können mit Bildunterschriften und Gebärdensprache ergänzt werden.
Alles in allem: ein grandioser Museumsbesuch, den ich hier nur andeuten kann. Da der Eintritt frei ist, kommen viele – zumeist aus der Umgebung – gerne wieder: In dem Jahr nach der Eröffnung haben sich schon über eine Million BesucherInnen die Ausstellungen angeschaut. Das verwundert nicht, denn ein Tag reicht lange nicht aus, um alles zu sehen und auszuprobieren. Also: mindestens zwei Tage einplanen!
Nachtrag: Sehr lesenswert ist der Beitrag von Janet Dugdale, Direktorin des Museum of Liverpool, im von Bettina Habsburg-Lothringen herausgegeben Band: Dauerausstellungen.
Wieder einmal ein Sitzmöbel in Frankfurt, und ein chilliges dazu: die Sitzlandschaft (und einige mehr) steht im Bernusgewölbe des historischen museums frankfurt. Genauer gesagt ist sie Teil der Ausstellung Meine Grosseltern von Mats Staub.
Aus alt mach neu: im historischen museum frankfurt wurden die bequemen, klassischen Lederbänke während der Bauarbeiten aufgehoben. Hier kann man es sich nun schön im Dunkeln der unteren Saalhofkapelle gemütlich machen, die Kopien der Reichsinsignien anschauen, der Hörinstallation lauschen und erfahren, wo die echten liegen…
Das Kreuzbergmuseum bzw., wie es heißt ja nun Bezirksmuseum Friedrichshain-Kreuzberg versteht sich, wie es auf der Internetseite heißt, „als Gedächtnis des Bezirks“ – das wird ja auch eindringlich in diversen sehr sehenswerten Ausstellungen demonstriert. Die Nachbarschaft hat hier viel zu sagen. Die Pflanzen, die im Flur stehen, zeugen von dieser Perspektive: sie sehen so aus, als hätten Nachbarn sie gebracht, weil sie glauben, dass sie hier besonders gut aufgehoben sind.
Im Freilichtmuseum ist es ja der Klassiker, dass die Oma dem Enkel erzählte: dies und das haben wir früher auch benutzt…
Im Esslinger Stadtmuseum, genauer in der Ausstellung Ausgebraucht, geht es um Alltagsdinge der letzten 50 Jahre, Dinge, die ich selbst gut kenne – wie die Schlauchmilchtüte, den Walkman oder das unten abgebildete Telefon. Wie ist es, diese Dinge im Museum zu sehen?
Passend zum Winter: im Musée dauphinois in Grenoble sitzt es sich auf weissen Snowboards.
Wieder ist von einem neuen Museum in Wien die Rede bzw. um Umbau oder Neubau: Nein, es handelt sich nicht um das Museum neu, sondern um das Wienmuseum, das sich erweitern möchte und für das, im Gegensatz für die Fusion von Volkskundemuseum und Völkerkundemuseum, Geld da zu scheint. Genaueres steht hier im Falter.