Das jüdische Museum München bloggt

Geschrieben von am 3. Juni 2010 14:03

Das jüdische Museum in München hat neuerdings einen sehr schicken Blog mit vielen Fotos. Die illustrierte Berichterstattung über Ausstellungen und über das Arbeiten hinter den Kulissen ist besonders schön, kann man doch leider nicht immer und ständig nach München fahren. Wir werden öfters hier reinschauen!

Figurinen XXI

Geschrieben von am 9. März 2010 08:44


Dieser Herr steht im Münchner Stadtmuseum. Die Uniform ist des Portiers des Münchner Rathauses samt Zeremonienstab – eine Gala-Uniform um 1890.

Sitzen im Museum XVI

Geschrieben von am 2. März 2010 23:15

Hier haben einige BesucherInnen Platz:
Wie eine Schlange schlängelt sich die Sitzbank durch die Dauerausstellung des Münchner Stadtmuseums.

Vergessene Fotografen

Geschrieben von am 24. Februar 2010 11:13

Unbelichtet. Münchner Fotografen im Exil heisst die derzeitige Ausstellung im Jüdischen Museum in München. Im Mittelpunkt stehen die drei Fotografen Alfons Himmelreich (1904-1993), Efrem Ilani (1910-1999) und Jakob Rosner (1902-1950). Sie waren in den 1930er Jahren von München aus ins damalige Palästina emigriert. Sie konnten sich dort auch als Fotografen etablieren, weil ein Bedarf an fotojournalistischen Dokumentationen bestand – als Werbung für die moderne zionistische Bewegung.
Die Fotografien erzählen vom Entstehungsprozess Israels vor allem in den 1930er und 1940er Jahren und porträtieren mit Vorliebe Menschen bei der Arbeit. Auftragsarbeiten beobachten die EinwanderInnen bei landwirtschaftliche Tätigkeiten oder in der Fabrik. Ästhetisch qualitative Aufnahmen wie die Produktfotografien weisen auch vielfältige Bezüge zur europäischen Fotogeschichte auf, stehen sie doch für das Neue Sehen in der Fotografie.

Die luftige Gestaltung des Ausstellungsraumes und die Farben – viele Grautöne – schaffen eine angenehme Atmosphäre und fördern die Lust am Schauen.

In einem zweiten Raum werden weitere vergessene Fotografen und Fotografinnen aus München gewürdigt: in einem bio-bibliografischen Lexikon werden 50 FotografInnen vorgestellt, die zwischen Ende des 19. Jahrhunderts bis Ende der 1930er Jahren in München arbeiteten. 1938 mussten alle jüdischen Ateliers aufgrund der rassistischen Nazi-Gesetzgebung schließen. Vielen FotografInnen gelang die Emigration, andere wurden ermordet, und ihr fotografisches Schaffen vernichtet. Die Münchner Fotogeschichte wird in dieser Ausstellung also nochmals neu beleuchtet.

Kuratiert wurde die Ausstelllung von Tatjana Neef, die Szenographie stammt von Juliette Israël. Empfehlenswert ist auch das aufwändig gestaltete Begleitbuch, erschienen im Kehrerverlag.
Die Fotos stammen von der Internetseite des Jüdischen Museums.

Auf BR-online/Bayern 1 kann man hier ein Audio anhören und eine Rezension in der Welt lesen.
Am schönsten ist es natürlich, selbst hinzugehen – die Ausstellung läuft noch bis zum 23. Mai.

Und wer schon einmal dort ist, sollte auf keinen Fall die sehenswerte Dauerausstellung versäumen!

Sitzen im Museum XIV

Geschrieben von am 19. Februar 2010 15:50

Das Jüdische Museum in München bietet so viele spannende Einblicke, dass man als Besucherin gar nicht zum Hinsitzen kommt – auch wenn es sich um Hocker des geschätzten Egon Eiermann handelt.

Langsam in München

Geschrieben von am 24. November 2008 22:25

Jetzt erst habe ich das Interview mit Chris Dercon neulich in der Süddeutschen Zeitung gelesen. Es ist sehr lesenswert, was der Leiter des Hauses der Kunst in München zu sagen hat. Er stellt nämlich klar, dass man vieles in Kunstmuseen nicht machen muss – wie Boutique-Kunst zeigen, oder überhaupt ans Telefon gehen, wenn einem ein Berater eine komplette Ausstellung inklusive Katalog und Preview bezahlen möchte. Dercon möchte das Museum „für unterschiedlichen Menschen zu gleicher Zeit weit öffnen“. Er sieht die Stärke im Museum durch seine Langsamkeit: „Wir sind sexy, weil wir langsam sind“ und er sagt voraus, dass diese Langsamkeit noch lange andauern wird.
Im Haus der Kunst zur Zeit zu sehen: die Ausstellung Spuren des Geistigen aus Paris. Interessant klingt auch das Angebot, im Museum mit der guided tour do you speak art? englisch zu lernen. Die Öffnungszeiten sind sehr arbeitnehmerfreundlich: täglich 10-20 Uhr und donnerstags bis 22 Uhr.

Was ist das gewisse jüdische Etwas?

Geschrieben von am 27. Mai 2008 17:05

Wenn Ihnen dazu etwas einfällt, dann können Sie mit Ihrem Gegenstand und der dazugehörenden Geschichte eine Ausstellung mitgestalten. Denn die Objekte und Geschichten sollen am Jüdischen Museum München eingereicht werden, um die Ausstellung Ein gewisses jüdisches Etwas“ zu entwickeln. Dazu heißt es im Internet:

„Wir möchten Menschen unterschiedlicher Herkunft anregen, sich mit unerwartet Jüdischem ausserhalb der gewohnten Schienen zu befassen; wir möchten ein Erlebnis vermitteln, das jüdische Klischees nicht unhinterfragt lässt und Begegnungen rund um überraschende Gegenstände ermöglicht. (…) Wir laden herzlich ein, einen persönlichen Gegenstand, mit dem sich irgendetwas Jüdisches verbindet, irgendeine Geschichte, die einen jüdischen Aspekt hat, ins Museum zu bringen. Und die Geschichte, auf einem A4-Blatt aufgeschrieben, gleich dazu. Da gibt es Naheliegendes und Unerwartetes, Traditionelles und Überraschendes – wir freuen uns auf was immer da kommen mag, auf jede Art von Objekt und von Geschichten, die sich für jemanden darum ranken.“

Das könnte ganz interessant werden. Damit die KuratorInnen sich etwas darauf einstellen können, bitten sie um eine kurze Nachricht vor ab. Die Objekte und Geschichten sollen am 22. Juni in München im Museum abgegeben werden; die Ausstellung wird dann für drei Monate zu sehen sein, als letztes Kapitel der Ausstellungsreihe Sammelbilder. Alle Informationen stehen auf der Seite des Jüdischen Museums München.

Ein Museum über das Leben

Geschrieben von am 22. März 2007 13:04

Es sei ein Museum über das Leben von Juden und nicht über das Sterben von Juden, so erklärte Gründungsdirektor Bernhard Purin in Deutschlandradio Kultur die Idee des Jüdischen Museums in München, das heute mit zwei Ausstellungen eröffnet.
Gebäude und Ausstellungen kommen gut an, glaubt man den Feuilletons. Die Frankfurter Rundschau bescheinigt dem Museum einen „lässigen Umgang mit dem Raum“ und die Süddeutsche hebt hervor: „Es ist dennoch ein erstaunlich dichter, dabei belebender, ja unterhaltsamer Parcours durchs neue Haus entstanden; auch deshalb, weil man auf eine symbolhafte Plakatierung des Grauens verzichtete“.
Sehr lobenswert finde ich das Prinzip, nicht wie üblich auf eine „Exponat-Orgie“ (Purin) zu setzen und alles zu zeigen, was man hat, sondern die Aufmerksamkeit der Besucher auf gerade einmal 150 Objekte zu lenken. Weniger ist halt immer noch mehr.
Die Architekten des Museums, das zu einem Komplex von Synagoge und Gemeindehaus gehört, ist die Gruppe Wandel Hoefer Lorch aus Saarbrücken. Die Ausstellungsgestaltung übernahm Martin Kohlbauer aus Wien.

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