Kunst und Terror

Geschrieben von am 11. September 2007 23:52




Im September auf der Biennale di Venezia

Nicht oft geht man durch eine Ausstellung und hat Angst, dass sich die Welt jeden Moment auf dramatische Weise verändern könnte. Mir ging es so, als ich am 5. September in Venedig die Räume der Arsenale auf der 52. Biennale di Venezia 2007 betrat. Das lag nicht unbedingt daran, dass es gleich am Eingang eine „Airplanecrashclock“ (1997) von Charles Gaines (USA) zu sehen gab, und andere Kunstwerke, die explizit das Thema „Terror“ aufgriffen – es lag schlichtweg daran, dass seit meinem letzten Besuch in Venedig, am 11. September 2001, die Welt tatsächlich nicht mehr dieselbe ist. Nie werde ich vergessen, wie an einem Café-Stand am Seitenausgang der Arsenale-Hallen Unruhe aufkam. Es war früher Nachmittag, und ich wollte einen stärkenden Espresso zu mir nehmen, doch niemand interessierte sich dafür. Alle hefteten ihre Ohren an ein Radio und rätselten in allen Sprachen, was da wohl passiert sein könnte. So ganz ließ sich nicht klären, was in New York los war, also wendete ich mich wieder den Ausstellungsräumen zu. Erst am Abend, als ich im Hotel die Bilder im italienischen Fernsehen sah, wurde mir bewusst, dass sich diese Aufnahmen tiefer in mein Bewusstsein brennen würden als alle Kunstwerke, die ich zuvor gesehen hatte. Bereits am nächsten Tag war ich froh, Venedig verlassen und nach Hause fahren zu können, Zwischenstopps auf dem Weg nach Hamburg hatte ich abgesagt. Lesen Sie den Rest des Beitrags »

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