Lieblingsbilder

„Auf zur Parade der Augenschmeichler und Lieblingsbilder“, so heißt der Titel des Artikels von Heinrich Wefing (FAZ vom 19.5.2007) über die geplante Impressionisten-Ausstellung des Metropolitan Museum aus New York in Berlin. Es ist die zweite Auflage in der Neuen Nationalgalerie, und man wäre enttäuscht, so Wefing, wenn nicht mindestens ebenso lange Schlangen wie bei der MoMa-Ausstellung 2004 zustande kämen. Die Rechnung könnte aufgehen, geht es doch dieses Mal darum, Bilder französischer Impressionisten, die hinreichend bekannt sind, an die Wände zu hängen und als „originären amerikanischen Blick auf den französischen Impressionismus“ zu verkaufen. Was daran interessant sein soll, weiß Wefing auch nicht; für ihn klingt alles nach einem „kunsthistorischen Alibi“: „Nicht zufällig haben die Amerikaner die eigentlich naheliegende Idee, die exquisite New Yorker Auswahl einmal für vier Monate mit den wunderbaren Berliner Impressionisten zu einer einzigen, geradezu enzyklopädischen Gesamtkomposition ineinanderzuschieben, als gute Kaufleute energisch abglehnt: „Met“ muss „Met“ bleiben, das Profil der eigenen Marke darf nicht durch Zugaben verwischt werden.“
Die Berliner machen nun ihre eigene Impressionisten-Schau in der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel.
Halb Berlin ist anscheinend schon mit Plakatwerbung vollgekleistert, die mit schön-altmodischen Luftpostumschlägen mit einem Rand in bleu-blanc-rouge daherkommt. Einen Eindruck davon kann man sich auf der website machen. Mein Geschmack ist es nicht, obwohl die Seiten übersichtlich und mit einigen netten Tricks versehen sind.

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