Frankfurts Kunstszene boomt

Geschrieben von am 3. Juni 2007 12:08

Innerhalb von nur drei Wochen haben drei kreative Menschen eine Ausstellung auf die Beine gestellt, die sich sehen lassen kann. Helberger 23 nennt sich das Projekt: Helberger ist ein ehemaliges Möbelkaufhaus in der Innenstadt von Frankfurt, das vor einiger Zeit geschlossen hat. Da, wo einst Schlafzimmer und Sofas aufgebaut waren, wird nun Kunst von 23 KünstlerInnen gezeigt. Fotografie, Video, Malerei, Zeichnung, Wandmalerei, Skulptur und Installationen fügen sich wunderbar in das nischenartig strukturierte Geschoß ein. Es ist eine Fläche, der man es anmerkt, dass einmal hier Dinge in Szene gesetzt wurden. Die Ausstellung profitiert vom edlen Ambiente mit hellgrauem Teppichboden, blitzeweißen Wänden und gezielter Beleuchtung. Von den 23 KünstlerInnen stechen insbesondere drei hervor: Die grellen, orange-grünen Bilder von Stefan Bressel, die man aber lieber nicht in seinem Wohnzimmer hängen haben möchte, da ein Augenflimmern vorprogrammiert ist; die Bild-Ton-Installation der Hamburger Künstlerin Ina Hattebier, die verschiedene Motive aus dem Alltag, die doch etwas gemeinsam haben, an die Wand projiziert; und die Bilder von Michael Wagener, der Collagen aus Landkarten auf verblüffende Weise collagiert und der zugleich einer der drei Kuratoren der Ausstellung ist. Es ist eine Ausstellung, die Spass macht, und die ein schönes Spektrum zeitgenössischen Kunstschaffens bietet. Bis zum Ende des Jahres – so lange steht der Raum zur Verfügung – sind Einzelausstellungen der 23 KünstlerInnen geplant.

helberger 23 – Große Friedberger Straße 23 HH – 60313 Frankfurt am Main
1. Juni – 1. Juli 2007, Do 18 – 21 und So 15 – 18 Uhr
Kontakt: info(at)helberger23ausstellungsraum
www.helberger23ausstellungsraum.de

Haben Museen ein zweites Leben?

Geschrieben von am 1. Juni 2007 10:30

Die ehrwürdige Dresdner Gemäldegalerie hat sich vorgewagt und das ganze Museum, wie Welt online berichtet, komplett in Second Life nachempfunden. Auch die Heizkörper wurden von den chinesischen Zeichnern maßstabsgetreu in 3D übertragen. In der Welt online gibt es auch einige Screenshots des virtellen Museums zu sehen, die zum Beispiel sehr adrett gkleidete hübsche weibliche Avatare, nein Museumsbesucherinnen zeigt. Gibt es für das Museum in SL eigentlich eine Kleiderordnung, kam mir als erstes in den Sinn, da sich mein Wissen über SL auf Gelesenes beschränkt. Deshalb sehe ich nur anstößig gekleidete Avatare vor mir, die Dinge tun, die auch in der normalen Welt verboten sind.
Aber es gibt wichtigere Fragen: Was bringt es einer musealen Institution, in Second Life präsent zu sein? In Dresden sagt man dazu: „Jüngeres Publikum wird auf das Museum aufmerksam gemacht“. Second Life soll darüber hinaus als „Nachbereitung eines Museumsbesuchs“ dienen. So ganz schlüssig erscheint mir das noch nicht.
Antworten werden auch (v.a. englischsprachigen) Blogs gesucht, wie etwa im Museum Blogging.com. Auch in deutschen Blogs wie bei Kulturmanagement wird diskutiert bzw. auf einen interessanten Beitrag bei Museum 2.0 verwiesen. Doch all die hier genannten Argumente – Kommunikation, Vernetzung, Design, Interaktivität… überzeugen mich (noch) nicht. Wie öde so ein Ausstellungsbesuch im Second Life sein könnte, zeigen mir die Screenshots des „Open Art Museum„, dessen Entstehungsprozess zuvor hier verfolgt werden kann. Die Screenshots der Eröffnung zeigen etwa folkloristisch gekleidete Menschen im Lotus-Sitz vor einem Werbeplakat mit dem Namen des Sponsors; die in die Landschaft eingebauten Bilder erinnern an die von bekannten Künstlern. Ich sehe schon viele Diplomarbeiten auf uns zukommen.

Noch ein paar links zu Second Life und Museen:
Auch die Temporäre Kunsthalle Berlin ist schon drin.
Ebenfalls im Second Life ist eine Holocaust-Ausstellung. Faz.net berichtete darüber.
Bilder vom Louvre in 3 D kann man bei Spiegel online ansehen.

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Noch was

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