Bei den Goethes zu Besuch

Wenn Besuch in der Stadt ist, kann man so Dinge machen wie Kaffee auf dem Römerberg trinken oder ins Goethe-Haus gehen. Letzteres hatte ich schon länger vor, nun war die Gelegenheit da. Die Eingangssituation im Goethe-Haus ist, obwohl gerade erst neu gemacht, doch etwas eng und unübersichtlich, da ständig Gruppen hereindrängen und man komplett den Überblick verliert. Man geht dann mit einem eingeschweißten Blatt (immerhin in vielen Sprachen) durch das Haus der Familie Goethe; allerdings mit einem sehr knappen Text über die Räume, Bilder oder Möbel. An keiner Stelle habe ich den Hinweis gefunden, dass es sich um eine komplette Rekonstruktion handelt, immerhin mit einigen wenigen originalen Stücken. Die Räume wirken irgendwie lieblos, auch wenn sie für die Goethe-Wochen ab Ende August frisch renoviert sind. Auf den Möbelstücken darf vor allem das Schild „Bitte nicht berühren“ in allen Sprachen nicht fehlen. Leider war die dritte Etage, die vielleicht alles herausgerissen hätte und wo sich das sogenannte Dichterzimmer befindet, geschlossen. Ebenso das Goethe-Museum. Diese Informationen hätte ich schon gerne an der Kasse schon bekommen, aufgrund des Trubels kann ich auch ein Schild übersehen haben. Ein Hinweis auf den Audio-Guide wäre hier aber auf alle Fälle nicht schlecht gewesen, ebenso ein Flyer mit Informationen zum Haus, den man gleich mit der Eintrittskarte bekommt. Das Goethe-Haus scheint aber auf (deutschsprachige) Besucher nicht eingestellt zu sein, sondern eher auf Touristen-Gruppen, die in allen Sprachen durch die Räume gescheucht werden, und denen es egal ist, was und wieviel sie sehen. Das ganze Haus steht bestimmt schon komplett irgendwo im Internet, soviel wurde hier fotografiert und gefilmt. Es bleibt ein schales Gefühl zurück. Der Besuch aus Frankreich meinte: „Das ist etwas für Japaner“. Da kann ich nur zustimmen und das Goethe-Haus ist für alle Zeiten abgehakt.



Kategorie: Frankfurt am Main

Verschlagwortet:

Schreiben Sie einen Kommentar