Kein Hof für die Immigration

Skandal um die Cité nationale de l’Histoire de l’Immigration – zur Eröffnung am 10. Oktober fand kein offizieller Festakt statt. Staatspräsident Sarkozy hatte keine Zeit, ebensowenig der Minister für „Immigration und nationale Identität“; die Kulturministerin schaute abends mal kurz vorbei, so war in Le Monde nachzulesen. Einst ein Projekt der Linken, hat das Projekt eines Immigrationsmuseum nun nach knapp 30 Jahren einen Ort gefunden; Chirac – er hätte wohl gerne eingeweiht – spielte dabei eine entscheidende Rolle. Aber die Wellen schlagen gerade hoch, was Immigration in Frankreich betrifft, da ein neues, restriktives Einwanderungsgesetz durchgepeitscht werden soll. Schom im Juni gab es einen Eklat, als acht HistorikerInnen aus dem wissenschaftlichen Beirat der Cité zurücktraten. Nicht, weil sie das Museumsprojekt nicht weiter unterstützen wollten, sondern weil sie gegen das Sarkozy eingerichteten Ministerium für „Immigration und nationale Identität“ protestieren wollten.
Aber wir können hingehen: Bis zum Sonntag ist der Eintritt frei und es viele Aktionen sind geplant. Zu sehen gibt es neben dem Gebäude die Ausstellung „Repères„. Am Samstag verlagert Radio France das Studio in die Cité.
Die FAZ berichtet in der Printausgabe heute ausführlich darüber.

Cité nationale de l’histoire de l’immigration
293, avenue Daumesnil, 75012 Paris (Métro Porte Dorée)
Dienstag- Freitag von 10-17.30 Uhr geöffnet, Sa und So 10-19 Uhr.

Kategorie: Frankreich, Migration, Paris

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