Das Gluckern des Rheins


Es gluckert, Maschinen dröhnen und das alte Holz entwickelt einen unvergleichlichen Geruch: der Besuch des Museums zu Allerheiligen mitten in der Altstadt von Schaffhausen bietet eine sehr sinnliche Erfahrung. Das Museum, das zum Teil in einem Neubau, zum Teil in einem ehemaligen Benediktinerkloster untergebracht ist, hat einen besonderen Charme. Es widmet sich der Archäologie, Naturkunde, Kunst und Geschichte. Der Gang durch die Gebäudeteile führt auch durch Kreuzsaal und Abtstube – hier duften die Holzbalken unvergleichlich. Die Dauerausstellung wird gerade umgebaut. Klugerweise wird das in Abschnitten gemacht, so dass trotzdem vieles zu sehen ist. So die neukonzipierte Einführung in die Stadtgeschichte – 1000 Jahre im Überblick. Hier gluckert der Rhein in einem Modell fröhlich vor sich hin. Weiter geht es mit der Stadtgeschichte vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die Industrialisierung spielte eine große Rolle – deswegen auch der Maschinenlärm. Die Geschichten der für Schaffhausen wichtigen Firmen wird in kleinen Monografien erzählt. Vereinsleben, Zweiter Weltkrieg und die Bombardierung durch die amerikanische Armee und der Konsumrausch in den 1950er Jahren sind weitere Themen. Das ist sehr schön und abwechslungsreich mit vielen Objekten inszeniert. Neue Medien werden unauffällig eingebunden und drängen sich nicht in den Vordergrund. Im oberen Stockwerk wird gerade die feine Ausstellung über Käfer – vielseitig erfolgreich präsentiert. Hingehen, wenn man mal in der Gegend ist!

Kategorie: Kunst, naturwissenschaftliches Museum, Schweiz, Volkskunde

Verschlagwortet:

Schreiben Sie einen Kommentar