Auch diese Post schließt
Erreicht die Wirtschaftskrise nun die Museen?
In Hamburg schließt zum 18. Oktober 2009 das Museum für Kommunikation, wie am 26. August aus dem Hamburger Abendblatt zu erfahren war. Das Museum gehört zur Museumsstiftung Post und Telekommunikation; die Museen in Berlin, Frankfurt am Main und Nürnberg sollen weiter bestehen bleiben. Die Objekte des Hamburger Museums, das (noch) in der ehemaligen Oberpostdirektion am Stephansplatz untergebracht ist, sollen in den Depots der Stiftung eingelagert werden – auch für die Geschichte Hamburgs bedeutsame Stücke. Die sehenswerte Dauerausstellung von 1999, die der Lage entsprechend einen maritimen Schwerpunkt hat, sollte man sich also unbedingt noch einmal anschauen. Es geht vor allem um die Übermittlung von Nachrichten an den Küsten, am und im Meer – also um Flaschenpost, Wattenpostkutsche und um das erste Transatlantikkabel. Die Schließung wurde in der Museumsstiftung schon im Juli beschlossen:
„Bei einer außerordentlichen Sitzung hat das Kuratorium am 7. Juli beschlossen, den Standort Stephansplatz Mitte des Jahres 2010 aufzugeben und das Museum an keinem neuen Standort weiterzuführen. Für das Publikum wird das Museum bereits am 18. Oktober geschlossen“, sagte Morbach. Grund seien die Pläne des Investors, der das Gebäude gekauft habe und demnächst ein Klinikum hier errichten werde. „Eine Fusion mit einem anderen Hamburger Museum erwies sich als unrealisierbar. Da wir nicht über die finanziellen Mittel verfügen, das Museum an einem neuen Standort wettbewerbsfähig zu etablieren, ist die Schließung nun leider unvermeidlich“, sagte Morbach.“
Über eine Schließung war anscheinend schon länger debattiert worden. Schuld sind weniger mangelnde Besucherzahlen, sondern wohl die allgemeine Sparpolitik bei der Deutschen Post und bei der Deutschen Telekom, den Trägern der Museumsstiftung. Das ist bedauerlich, denn der Besuch im Hamburger Museum für Kommunikation lohnte immer – vor allem auch mit Kindern. Auch ist es sehr schade, dass keine Hamburg-interne Lösung gefunden werden konnte: „Wir sind nicht zuständig, da es sich um eine bundesunmittelbare Stiftung handelt, „so wird im Abendblatt die Kulturbehördensprecherin Ilka von Bodungen zitiert.
Geschrieben von Nina Gorgus am 31. August 2009 14:36
«Wer seine Vergangenheit nicht kennt und pflegt, hat auch keine Zukunft», liebe Telekom.