Alles über Sonnemann
Die Eröffnung der Woche: die Ausstellung
Frankfurts demokratische Moderne und Leopold Sonnemann
Jude – Verleger – Politiker – Mäzen
im historischem museum frankfurt, am 28. Oktober um 18 Uhr.
Der Titel der Ausstellung klingt zwar etwas dröge – doch der Inhalt mutet spannend an: es geht um Leopold Sonnemann (1831-1909), Bürger der Stadt, der Großartiges (nicht nur) für Frankfurt geleistet hat. Immerhin hat die Stadt eine Allee nach ihm benannt. Liest man den Ausstellungsankündigung, so wird klar, dass er sehr viel mehr Denkmäler verdient hätte.
Sonnemann war Begründer der Frankfurter Zeitung, wirkte als Kaufmann, Bankier, Verleger und Politiker. Er zog eigentlich an allen Fäden in der Stadt, ob beim Städel-Verein (den er gegründet hat), beim sozialen Wohnungsbau oder bei Bauprojekten wie Palmengarten oder Alte Oper. Er setzte sich für Pressefreiheit ein, für Arbeitslosenversicherung – für einen demokratischen Staat. Kein Wunder, dass die Nazis die Erinnerung an einen solchen mutigen Mann, noch dazu jüdischen Glaubens, unterbanden: 1943 wurde die noch existierende Frankfurter Zeitung verboten, der Nachlass und damit auch die Erinnerung an ihn zerstört.
Nun erinnert an seinem 100. Todestag die Ausstellung an die Verdienste Sonnemanns – und wartet bestimmt noch mit dem einen oder anderen überraschenden Blick auf Frankfurts Geschichte auf.
Die Ausstellung entstand in einer Kooperation zwischen dem historischen museum frankfurt und dem Jüdischem Museum Frankfurt und ist bis Ende Februar kommenden Jahres zu sehen.
Zum Lesen: Ein Bericht in der Frankfurter Neuen Presse und ein Feature vom Presse- und Informationsamt der Stadt Frankfurt.
Geschrieben von Nina Gorgus am 27. Oktober 2009 13:08
Die Ausstellung hab ich mir angesehen und fand sie tatsächlich ganz spannend. Ich bin beruflich mit Frankfurt "verbandelt" und konnte hier einiges über die Stadtgeschichte lernen. Guter Tipp!