Ein neues Lieblingsmuseum
Eher spontan und deshalb mit wenig Zeit (standen doch noch einige andere Museen auf der Liste) besuchte ich neulich das ethnografische Museum in Krakau – und war umso mehr von der volkskundlichen Sammlung angetan – nicht nur von den Figurinen!
Das Gebäude allein ist schon imposant, da es sich um das ehemalige Rathaus der Stadt Kazimierz handelt (heute ein Teil von Krakau, der vor allem wegen seiner jüdischen Vergangenheit besucht wird). Gleich am Eingang des Museums weht ein feiner neuer Wind: der Empfang und der Mini-Museumsshop zeigen durch eine nicht aufwendige, aber schöne gleich ins Auge fallende Gestaltung, dass es hier durchaus auch modern zugeht.
Im Erdgeschoss wird deutlich, dass es sich um eine alte Sammlung und um ein Haus handelt, dass sich schon lange in Museumshand befindet – seit 1949 ist das Museum hier beheimatet. Die Interieurs wie Schule und Schmiede wurden wohl auch in dieser Zeit eingerichtet, das Ganze wirkt aber nicht verstaubt – das Haus hat wohl eine gründliche Renovierung hinter sich.
Vielleicht wirkt deshalb auch die klassisch, aber nicht ohne Charme präsentierte Ausstellung in der ersten Etage auch so frisch, und das mit einer Anmutung, die an die an die 1960er/70er erinnert. Jeder Raum ist einem Thema wie Wohnen oder Arbeit gewidmet, und dann schön klar mit Objekten, Fotografien und Texten inszeniert werden. Englische Übersetzungen finden sich als Info-Blätter an zentraler Stelle.
Sukzessive wird das Museum wohl umgestaltet: so zeugt der Raum mit den Ostereiern, dass hier Neues versucht wird, was durchaus gelungen ist!
Wie gesagt, für den Besuch war nicht viel Zeit. So verpasste ich dann leider auch die Ausstellung über The art of allotment, also über das (Klein-) Gärtnern – was mich wirklich ärgert! Gerne hätte ich die Tüte mit den Pflanzensamen für meinen Garten… aber wer in der Nähe ist, sollte sich das nicht entgehen lassen! Wer nicht in der Gegend ist, muss sich mit der Website begnügen – die ist aber durchaus lohnenswert.