Das älteste Museum Großbritanniens
Nun habe ich auch das älteste Museum Großbritanniens besucht: Das Ashmolean Museum befindet sich in Oxford und geht auf die Sammlung zurück, die Vater und Sohn gleichen Namens, John Tradescant, zu Beginn des 17. Jahrhundert in Lambeth bei London angelegt hatten. Beide waren sie Botaniker und Gärtner. Wissbegieriges Publikum konnten in ihrem Haus (das passenderweise „The Ark“ hieß) schon ab 1638 gegen Eintrittsgeld die Wunderkammer der Tradescants anschauen; 1656 wurde ein Katalog der Sammlung angefertigt. Die Sammlung ging dann an Elias Ashmole über, der sie der Universität Oxford schenkte, die 1683 ein Museum eröffnete. Die Sammlung befand sich in bester Gesellschaft mit Unterrichtsräumen der Universität und einem chemischen Labor. Im 19. Jahrhundert setzten die Kuaratoren den Schwerpunkt auf Naturalien und hielten interessanterweise die von Menschen angefertigten Werke für zweitrangig. Mitte des 19. Jahrhundert wurde dem Museum der naturwissenschaftliche Zweig allerdings genommen, als sich die Universität entschied, dafür ein Museum zu gründen. Die gesamte Naturalien-Sammlung wurde in das neue Oxford University Museum for Natural History transferiert. Das Ashmolean konzentrierte sich nun mehr auf Kunst und Archäologie, konnte einige andere Sammlungen übernehmen und zog noch im 19. Jahrhundert in ein neues Gebäude. Auch wenn das Museum gerade gründlich saniert und erweitert wird, sind doch einige erstaunliche Dinge zu sehen. So zeigt das Museum während des Umbaus seine Schätze, zu dem u.a. das erste von John Tradecant gesammelte Stück gehört: Der Umhang von Powhatans aus Virginia, Nordamerika. Am besten gefallen hat mir die Abteilung für holländische und flämische Stillleben. Ich bin gespannt, ob das Museum auch noch nach dem Umbau den anrührenden, verstaubten Charme ausstrahlt, den es auf mich hatte.