Indien in Boulogne-Bilancourt
Interessant, angenehm und abwechslungsreich: das Musée Albert-Kahn in Boulogne-Bilancourt bei Paris. Zur Erinnerung: Albert Kahn (1860-1940) war Bankier, aber vor allem Humanist, der die ganze Welt in seinem Projekt „Archiv des Planeten“ vereinen wollte. Dafür engagierte er Fotografen und Kameraleute, die die Welt bereisten und so viel Foto- und Filmmaterial mitbrachten, das noch heute ausgewertet wird. Der Museumsblog hat hier anlässlich einer BBC-Sendereihe auf Arte berichtet, hier ist das Buch dazu.
Ende des 19. Jahrhundert erwarb Kahn das Gelände in Boulogne, um sich eine Villa zu bauen, vor allem aber, um Gärten anlegen zu lassen, die eine Reise um die Welt erlaubten. Die Gartenanlagen sind bis heute zu besichtigen. Neu hinzugekommen ist das schlichte und funktionale Museumsgebäude, das interessanterweise vom Garten aus gar nicht zu sehen ist.
Das Museum hat sich zur Aufgabe gemacht, jedes Jahr einen Teil der über 72.000 Farbfotografien des Bestandes zu bearbeiten. Dieses Jahr widmet sich die Ausstellung Indien – Infiniment Indes so ihr Titel. Gleich von Anfang an wird die Besucherin in ein stimmungsvolles Ambiente versetzt: Selten habe ich eine Foto-Ausstellung gesehen, die soviel Sorgfalt im Umgang mit den Objekten zeigt und die zugleich so kreativ und liebevoll inszeniert ist.
Die Ausstellung ist auf zwei Ebenen angelegt: zum einen geht es darum, ein Teil des Archivs des Planeten vorzustellen. Zum anderen sollen verschiedene Regionen, Architektur, Alltagsszenen und Persönlichkeiten Indiens im frühen 20. Jahrhundert gezeigt werden. Lesen Sie den Rest des Beitrags »