War ja nur eine Idee

Geschrieben von am 16. Juli 2012 17:55

Ausgerechnet am französischen Nationalfeiertag, am 14. Juli, war in der FAZ kleine Notiz über das Maison de l’Histoire zu finden: es wird wohl nicht umgesetzt.  Das hatten wir ja schon länger vermutet – was will auch der Staatspräsident Hollande mit dem Prestigeobjekt des alten Präsidenten… Voraussichtlich wird es wenig Gegenstimmen geben – hier etwa formuliert nochmals die Gewerkschaft des Nationalarchivs, warum sie gegen das Projekt ist. Vielleicht kann einfach die Internetseite der geplanten Institution als Portal bestehen bleiben, um zu zeigen, dass Frankreich eigentlich schon viele – dezentrale – Geschichtsmuseen hat?

Was machen die Museen in Frankreich nach der Wahl?

Geschrieben von am 31. Mai 2012 09:42

Frankreich befindet sich in der Nach-Sarkozy-Phase, und da tut sich natürlich die Frage auf: was passiert mit der Kultur? Und noch spezifischer: was ändert sich in der Museumsszene? Hier gibt es wohl noch keine detaillierten Vorstellungen des neuen Präsidenten François Hollande.
Wie seine Kulturpolitik wohl aussehen wird, fasste radio france internationale rfi gleich nach der Wahl zusammen. Hollande hatte während des Wahlkampfs betont, dass für ihn die Kultur « au cœur de l’engagement présidentiel » stehe – doch was heisst das etwa für die Herzensangelegenheit von Sarkozy, dem Maison de l’Histoire de France? Dieses Projekt, das im Nationalarchiv im Marais-Viertel untergebracht werden soll, erfreut sich ja nicht überall an Beliebtheit.
Heute abend wir die Angelegenheit (mal wieder) auf deutschem Boden diskutiert: der französische Historiker Etienne François diskutiert u.a. mit Museumsdirektor Alexander Koch – unter der Überschrift: Ein anachronistisches Projekt oder eine Chance für die Zukunft? im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums. Vielleicht wissen wir morgen mehr?

Figurinen XXIX

Geschrieben von am 3. Februar 2012 14:14

Diese doch außergewöhnliche Kopfknoten-Figurine stammt aus dem Musée de l’Homme in Paris. Sie stand wohl in  einer Ausstellung über Afrika – ist allerdings schon eine Weile her, da es ja das Museum so nicht mehr gibt.

Explosives aus Marseille

Geschrieben von am 30. Januar 2012 14:22

Dass die Bilder des MuCEM unter solchen besonderen Bedingungen entstanden sind, war mir gar nicht bewußt: Über Wien erreichte mich ein explosver Hinweis: auf der Baustelle des MuCEM  wurde eine amerikanische Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Um die Bombe zu entschärfen, wurde das gesamte Viertel geräumt und gesperrt.

Die Lokalzeitung berichtete hier darüber und zeigt auch in einem Film, wie das Ganze vonstatten geht. Beeindruckend zu sehen, wie der Experte die Bombe fast liebevoll vom Dreck befreit!

Es tut sich was in Marseille

Geschrieben von am 28. Januar 2012 17:38

 

Auf der Seite des MuCEM in Marseille sind nun Fotografien von einem Rundgang mit dem Architekten Rudy Ricciotti von Mitte Januar 2012 zu sehen. es tut sich was – allerdings rückt ja auch das  Eröffnungsdatum  2013 immer näher!

Seltsame Museumsbesucherinnen

Geschrieben von am 20. Januar 2012 08:25

Drei junge Damen schlendern in bunten Trenchcoats durch das Musée d’Orsay in Paris. Plötzlich lassen sie mit lautem Gekicher ihre Hüllen fallen und laufen in Dessous durch die Ausstellungssäle als wären sie ein Laufsteg. Die Besucher schauen konsterniert, die Aufsicht interessiert. Natürlich wird das Ganze mehr oder weniger professionell gefilmt – und steht ganz prominent als youtube-Film auf der Startseite einer Dessous-Marke. Eine Art flashmob? Teuer erkauft? Anscheinend dürfen im Musée dOrsay  „normale“ Besucher_innen nicht fotografieren. Äußerst seltsam!

via museographie-museologie

Neues aus dem französischen Haus für Geschichte

Geschrieben von am 9. Januar 2012 08:18

Das Maison de l’histoire de France hat seit Ende des letzten Jahres eine Gründungsdirekrorin: Madame Maryvonne de Saint-Pulgent aus dem Kulturministerium und bereits Vorsitzende der Kommission zur Bildung des Museums, übernimmt die Leitung für das geplante museale Projekt. Auf der Ankündung des Kulturministeriums sieht es auch schon so aus, als sei die Sache klar und das Museum schon ins Nationalarchiv eingezogen.

 

 

Frankreichs Geschichte im Internet

Geschrieben von am 26. November 2011 10:43

Das von Sarkozy geplante Geschichtsmuseum Maison de l’histoire de France präsentiert nun sein Anliegen im Internet.


Das Projekt und das wissenschaftliche Komitee werden beschrieben. Auch kann die Benutzerin an einigen Umfragen partizipieren; allerdings werden nicht wirklich spannende Fragen gestellt. Interessant wäre es doch, angesichts des Streits über das geplante Museum hier eine Diskussionsplattform zu schaffen!
Deutlich wird auf der Seite vor allem eines: das Museum stützt sich auf das Netz vorhandener Institutionen, indem es auf Institution, Veranstaltungen und Ausstellungen in ganz Frankreich verweist. Dies geschieht zum Beispiel in Form einer interaktiven Karte von Frankreich, in der Geschichtsinstitutionen verlinkt sind.
Warum braucht man eigentlich ein neues Museum, fragt man sich wiederholt, wenn es doch schon so viele Einrichtungen gibt, die sich allen möglichen Facetten der französischen Geschichte widmen? Und die vor allem den Gedanken des kulturellen Förderalismus umsetzen?

Exemplarisch ist vielleicht in dieser Hinsicht die erste Ausstellung, die im Namen des MHF geplant ist und die ein Teil der Sammlung des Musée des plans reliefs in Szene setzt. Die erste Ausstellung findet nicht in Invalides statt, wo das Museum beheimatet ist (und freilich etwas ein Schattendasein fristet, obwohl ein Besuch sehr lohnend ist), sondern gleich im Grand Palais – allerdings nur für einen Monat.* Es geht in Paris also irgendwie weiter – trotz Finanzkrise!

* Interessanterweise wird die Ausstellung auf der Seite des Reliefmuseums nicht erwähnt – hat das wohl einen Grund?

Fast alles neu im Musée d’Orsay

Geschrieben von am 11. November 2011 22:15

Erinnern wir uns: als das Musée d’Orsay 1986 im ehemaligen Bahnhof an der Seine gegenüber vom Louvre eröfnete, schlugen die Wellen hoch: man befürchtete gar, ein Bügeleisen neben einem Degas zu finden. Die Kritik beruhigte sich dann aber wieder, und das Museum zählte fortan zum Repertoire der Parisbesucherinnen. Seitdem schoben sich die Besuchermassen durch die Hallen.

Nun lohnt sich der Weg für alle, die das Museum schon vor einigen Jahren abgehakt hatten:  Nous avons revu Orsay. Tout est à revoir, so heisst es auf der Internetseite: Das Nouvel Orsay hat seit 20. Oktober die Pforten eröffnet. Was ist passiert: Die große Halle, gestaltet von Gae Aulenti, blieb. Neu gestaltet wurden die seitlichen Galerien, das Cafe oder etwa die Galerie der Impressionisten  – von weiss zu schwarz, interpretiert man die Bilder, die auf der Seite zu sehen sind. Generell soll nicht mehr dem white cube gehuldigt werden, sondern die Wandfarbe den Bildern angepasst werden.

Neu sind auch die Sitzgelegenheiten namens Water Block vom japanischen Künstler Tokujin Yoshioka. Sie erinnern auf den Bildern in der Tat an einen Eisblock und sehen wirklich großartig aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch ist die Umgestaltung nicht fertig – bis 2015 sollen alle Räume sukzessive renoviert und umgestaltet werden. Wir sind gespannt!

Hier kann man dem Premierminister Fillon bei der Eröffnungsrede zusehen.

 

 

Jean-Jacques Aillagon geht

Geschrieben von am 1. September 2011 09:38

Vorgestern gab der Präsident des Museums und des Parks von Versailles, Jean-Jacques Aillagon, bekannt, dass er am 30. September aufhört. Aufhören muss, denn er hat das Rentenalter erreicht; und eine Verlängerung war anscheinend nicht möglich bzw. nicht erwünscht. Wir hatten den Blog von Monsieur Aillagon hier vorgestellt. Eine Nachfolgerin für den prestigereichen, aber nicht einfachen Job wird schon gehandelt. Es ist eine Journalistin aus dem Umkreis des Präsidenten Sarkozy. Didier Rykner hält dies in La Tribune de l’Art für einen Skandal!

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