Das sind ja schöne Anblicke!

Geschrieben von am 12. Oktober 2008 14:08


Wer schon immer mal wissen wollte, was alles in einer Rüstung steckt, der oder dem sei ein Besuch in der Hofjagd- und Rüstkammer in Wien empfohlen.

Nur für dich

Geschrieben von am 3. Juni 2008 17:16

Antoine Capets Rezension der Ausstellung For Your Eyes Only: Ian Fleming and James Bond im Imperial War Museum in London macht Lust, hinzugehen.
„The difficulty for its curators resides in finding the right mix between
that ambition and continuing to attract new visitors with less ‘high-brow’
events“, so Capet. Und er bescheinigt, dem IWM das nötige Mittelmaß gefunden zu haben: „Again, less ‘high-brow’ does not necessarily mean cheap
commercialism, as shown in the current _ Ian Fleming and James Bond_Exhibition.“
Bis zum 9. März 2009 ist noch Zeit, hinzugehen.
Hier ist die gesamte Ausstellungsrezension zu lesen.

Neue Aussichten?

Geschrieben von am 28. Februar 2008 18:41

Jeder französische Präsident hat ja sein museales Projekt: Georges Pompidou das Centre Pompidou, Valéry Giscard d’Estaing das Musée d’Orsay, Mitterand hatte gleich mehrere, darunter die Vergrößerung des Louvre samt Pyramide und die Cité des Sciences et de l’industrie, und schließlich Chirac und das Musée du quai Branly. Nun scheint sich auch der aktuelle Präsident Sarkozy „sein“ Projekt* gewählt haben: er möchte im Invalidendom ein „Forschungszentrum und eine Dauerausstellung zur Militärgeschichte sowie zur zivilen Geschichte“ aufbauen, wie Le Monde berichtet. Nun ist dort im Armeemuseum schon seit einiger Zeit eine umfassende Modernisierung im Gange, die neuen Abteilungen der Dauerausstellung werden seit 2005 sukkzessive der Öffentlichkeit vorgestellt.
Um den Auftrag des Präsidenten zu erfüllen, wurde im Verteidigungsministerium ein Bericht erstellt, der nun als Zwischenbilanz vorliegt und der eine chronologische Präsentation der Geschichte Frankreichs vorschlägt. Doch wo? Denn Invalides, das so geräumig wirkt, ist doch räumlich arg beschränkt. Das Musée de l’Armée ist neben drei anderen Museen sowie insgesamt 49 militärischen und zivielen Organisationen dort nur zu Gast. Und natürlich kostet so eine chronologische Schau mal wieder viel mehr Geld als vorgesehen; zudem hat das eben eröffnete Historial für Charles de Gaulle auch mehr Kosten verursacht als geplant. Und wahrscheinlich bewegt die Militärs eine weitaus wichtigere Frage: Wenn das Museum sich vergrößert, gibt es dann überhaupt noch genug Platz für die militärischen Zeremonien? Diese, reichlich museal wirkenden Aufmärsche kann man als normale Museumsbesucherin ständig beobachten. Wenn diese wegfielen, würde mir zumindest nichts fehlen.
Hier im Museumsblog mehr zum Historial.

*Sarkozy hat allerdings auch Vorstellungen über eine Skulpturen-Insel, die natürlich viel spektakulärer wäre und worüber hier sein Berater erzählt.

Charles de Gaulle Superstar

Geschrieben von am 25. Februar 2008 11:26

Nicolas Sarkozy weihte am 22. Februar das „Historial Charles de Gaulle“ in Paris ein. Dieses von der Stiftung de Gaulle angeregte und mitfinanzierte Projekt, ist ein neuer Meilenstein in der Modernsierung des Musée de l’Armée. 1.200 m2 sind dem Leben dieser emblematischen Figur der jüngeren französischen Geschichte gewidmet. Die von der Agentur Moatti und Rivière entworfene Szenographie stützt sich ausschliesslich auf Bild- und Tondokumente (de Gaulle war Zeit seines Lebens ein entschiedener Gegner des „Reliquienkultes“) und zeichnet das Leben des Generals von seiner Geburt 1890 bis zu seinem Tod 1970 nach. Aus dem zentralen Kinosaal mit 200 Plätzen und mehreren grossflächigen Projektionswänden gelangt man zuerst in einen ringförmigen Ausstellungsraum und dann durch drei „Pforten“ die den wichtigsten Daten seiner Laufbahn entsprechen (18.6.1940/Aufruf zum Widerstand – 26.8.1944/Befreiung von Paris – 4.9.1958/Gründung der V. Republik) in sogenannte „Alkoven“ in denen weitere Informationen zu diesen Schlüsseldaten geboten werden. 18 Millionen Euros, 20% mehr als vorgesehen, kostete dieses Unternehmen mit seinen interaktiven Bildschirmen, virtuellen Büchern, dynamischen Bilderwänden…
De Gaulle der in Frankreich populärer ist als Napoleon soll mit diesem „Denkmal“ vor allem ein nationales Publikum ansprechen: 2007 haben 800.000 ausländische Touristen, aber nur 400.000 Franzosen das Armeemuseum inklusive Invalidendom besucht. Man hofft also auf den neuen Superstar der „Grande Nation“!

Unter Uniformen

Geschrieben von am 10. Januar 2008 23:11

Der Satz „J’aime les militaires“ stammt aus einer Operette von Jacques Offenbach. Die Herzogin von Gerolstein, so auch der Titel der Operette, darf sich begeistern: „Ah que j’aime les militaires, leur uniforme coquet, leur moustache et leurs manières…“ Nun wird der Liebe zu den Militärs bzw. zu Uniformen eine Ausstellung im Musée de l’Armée in Paris gewidmet. Uniformen, Bühnenbilder, Kisten, Tarnnetze, Puppen, Musik und Kronleuchter schaffen ein theatralisches Ambiente. Was klingt wie ein Sammelsurium, ist intelligent und phantasievoll arrangiert: Man wandelt etwa an Bühnenszenen von bekannten Stücken vorbei, in denen Uniformen eine große Rolle spielt, wie bei „Carmen“ von G. Bizet. Man sieht echte Uniformen – etwa aus der Sammlung des Musée de l’Armée – und die Adaptionen von Theater und Film. All das ist so gekonnt inszeniert, dass man sich von der Begeisterung für das Militärische bereitwillig anstecken lässt. Selbst das abgenutzte Parkett und die abgeblätterte Farbe an den Wänden in dem noch nicht renovierten Saal des Hôtel des Invalides wirken wie inszeniert. Die perfekte Präsentation verwundert nicht, wenn man weiß, wer die Ausstellung verwirklicht hat: das Centre national du costume de scène et de la scénographie in Moulins (Allier), der einzigen Institution in Frankreich, die Bühnenkostüme erforscht, bewahrt und ausstellt.

Hier vermittelt ein PDF auf der Seite von Moulins, wo die Ausstellung zuerst gezeigt wurde, mehr über Ausstellung und Inhalt.
Jörn Borchert war auch schon dort gewesen und zeigt hier Fotos.

Liebe und Sexualität in Kriegszeiten

Geschrieben von am 13. November 2007 11:15


Rot ist die Ausstellungsfarbe der Saison, so hat Jörn Borchert in seinem Blog Kulturelle Welten anläßlich seines Paris-Besuches festgestellt. Rot ist auch in dieser Ausstellung zu finden; hier soll sie für Liebe und Krieg(sblut) zugleich stehen. „Amour, guerres et sexualité 1914-1945“, beschäftigt sich damit, wie Liebe und Sexualität im Kriegs-Alltag gelebt werden. Hier geht es um Stereotypen wie das Bild der Krankenschwester, um erotische Freiräume, aber auch um die Instrumentalisierung der Gefühle, und das nicht nur aus französischer Sicht. Eine wirklich sehenswerte Ausstellung, die noch bis zum Ende des Jahres im Hôtel national des Invalides zu sehen ist.
Die ausführliche Ausstellungsrezension
steht auf den Seiten von H-Soz-u-Kult.

Eindeutig

Geschrieben von am 28. September 2007 15:36


Ich gebe zu, dass ich schon gerne einmal, wenn auch nur symbolisch, vor ihm gestanden hätte. Nur um zu erfahren, wie groß er eigentlich war. Nun ist leider wieder nichts daraus geworden. Zwar hat das Pariser Armeemuseum im Hôtel des Invalides, wo auch seine sterblichen Überreste liegen, seit letztem Jahr einige Kleinode von Napoelon I. im Dom neu in Szene gesetzt. Darunter ist eben auch der berühmte Umhang und der noch berühmtere Zweispitz. Napoleon I. auf Augenhöhe mit den BesucherInnen? Das ginge dann doch zu weit.

Die militärgeschichtlichen Museen rüsten auf

Geschrieben von am 20. Februar 2007 12:42


Seit einiger Zeit sind in den militärgeschichtlichen Museen interessante Dinge zu beobachten:
Angefangen hatte es vor einiger Zeit mit dem Imperial War Museum London, nun ziehen auch das Militärhistorische Museum der Bundeswehr Dresden und das Musée de l’Armée in Paris nach. In Dresden soll 2008 die neue Dauerausstellung eröffnet werden, die auf über 9.000 qm nicht technikgeschichtlich, sondern kulturgeschichtlich ausgerichtet sein soll. Für dieses Vorhaben wurde der Architekt Liebeskind gewonnen, der ja auch schon die imposante Außenstelle des Imperial War Museums in Manchester entworfen hat. In Dresden treibt Libeskind einen Keil in das ehemalige Arsenalgebäude. Der Stuttgarter Architekt HG Merz sorgt für die Ausstellungsarchitektur; ein Autorenteam sorgt für die inhaltliche Umsetzung.

In Paris läuft seit 2003 das Programm „Athéna (Armes, techniques, Histoire, Emblèmes, nation, Armee). Hier soll (Napoleon lässt grüßen) nach seiner Modernisierung das wichtigste militärgeschichtliche Museum des Planeten entstehen, so der Direktor und General Robert Bresse. Die Arbeiten erfolgen sukzessive; fertigestellt ist bereits die Präsentation zu den älteren Waffensammlungen, die seit 2005 zu sehen ist und die Zeit zwischen 1871 und 1945, die seit Sommer 2006 präsentiert wird. Es folgt noch ein Museum für Charles de Gaulle und die Abteilung Ludiwg XIV bis Napoleon III und weitere interne Modernisierungen. Die Bilder zeigen einen Blick in die alten (neuen) Waffensammlungen und eine in Szene gesetzte Studiensammlung des Pariser Museums. Eine Entwicklung, die es weiter zu verfolgen gilt.

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